Ergebnisse unserer Proteste für eine bessere Lehre

Liebe KommilitonInnen,

mit diesem Artikel möchten wir euch über die Ergebnisse unserer Proteste berichten.
Den aktuellen Stand der Dinge, einen Pressespiegel und Informationen dazu, wie es weitergeht, findet ihr auch in Zukunft auf dieser Homepage.


PJ

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Am 13. Januar wurden in den sog. Mainzer Gesprächen (eine Sitzung von Universitätsmedizin, Lehrkrankenhäusern, LPA und – seit neustem – 2 StudentInnen) die Rahmenbedingungen, in denen wir unser praktisches Jahr ableisten, verändert. Grund hierfür waren die starken Proteste von euch!
Unsere Bedenken wurden erhört und die Begrenzung der Aufwandsentschädigung deutlich angehoben und im Grundsatz verändert.

Die jetzt gültige Vereinbarung lautet:

  1. Eine direkte Bezahlung erfolgt nicht.
  2. Das Lehrkrankenhaus übernimmt kostenfrei

    • Arbeitskleidung
    • Parkgebühren
    • die Verpflegung während der Ausbildungszeit
    • die Unterkunft.
      „Es ist für Lehrkrankenhäuser hierbei möglich, dem PJ-Studierenden entweder einen kostenlosen Wohnheimplatz anzubieten oder einen Mietkostenzuschuss von bis zu 300 Euro zu zahlen, der gegebenenfalls mit einem Fahrtkostenzuschuss verrechenbar ist, zu erstatten. Dabei haben alle Beteiligten eine Erstattungsobergrenze von 400 Euro pro Monat insgesamt festgelegt.“
  3. Die Logbücher werden ab sofort eingesetzt.
  4. Diese Regelung gilt ab sofort.

Somit haben wir es tatsächlich geschafft, alle 6 Kernforderungen umzusetzen!
Bleibt zu hoffen, die Geschäftsführer der Krankenhäuser können dem nachkommen.
Nun liegt es an uns, nicht nur gierig zuzugreifen, sondern uns auf Station und im sozialen Umgang von unserer guten Seite zu zeigen.


Lehre im Studium

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Auch die Umverteilung von Lehrgeldern konnte gestoppt werden.
Leider konnten wir aber in diesem Bereich keine konkreten Zusagen erwirken, wie sich die Lehrsituation verbessern kann.
Da die Universitätsmedizin in Zukunft die Budgets der einzelnen Bereiche nach einem neuen Prinzip verteilen will und es insbesondere bei der Lehre in Zukunft mehr „leistungsorientierte Mittel“ geben soll, besteht hier – vor allem in den Gremien – ein wichtige Rolle der Fachschaft, die Studierenden zu informieren und unsere Interessen zu vertreten, denn der Gestaltungsspielraum ist groß.


Zahnmedizin

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Hier gibt es die Zusage von Bildungsministerin Ahnen sich dem Thema „anzunehmen“ und die Bauvorhaben „zügig umzusetzen“. Intern sieht sich die Universitätsmedizin auf dem richtigen Weg.
Doch auch hier ist es gut, wir verfolgen die Ereignisse aufmerksam und mahnen zur Eile.


Hintergründe

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Auch wenn wir nicht daran gezweifelt haben „für das Richtige“ zu streiten, haben wir uns gleichzeitig nicht träumen lassen, dass wir unsere Ziele so schnell erreichen könnten. Einige Gründe waren sicherlich:

1. Es gab eine breite Masse von euch, die unsere Forderungen mit ihrem Namen unterzeichnet haben und eine ebenso breite Masse, die an den Protesten aktiv teilgenommen hat. Beides war unersetzlich wichtig und Grundlage unserer Legitimation „für alle“ zu sprechen! Ein enorm wichtiger Punkt und ein toller Vertrauensvorschuss – danke!

2. Eine Gruppe von Studierenden, die sich jede Woche getroffen hat um Aktionen zu planen und sich inhaltlich fortzubilden. Damit war bei allen Beteiligten ein enormer Zeitaufwand verbunden und dieser Gruppe möchte ich hiermit noch einmal persönlich danken. Ohne euch wäre der Ärger lediglich verpufft!

3. Die Universitätsmedizin wollte ihre Position im neuen UMG stärken und hat deshalb auch unsere Proteste unterstützt.


Zukunft

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„Durch Ihre Protestaktionen im Herbst 2009 und Januar 2010 war es den Studierenden gelungen, sowohl eine Umverteilung von Geldern aus dem Lehr- in den Forschungsetat-, als auch eine Begrenzung der Aufwandsentschädigungen im praktischen Jahr zu verhindern. Doch sehen die Studierenden diese Erfolge nur als ersten Schritt auf dem Weg hin einer besseren Lehre.“ schrieben wir am 12.01. Heißt: Unsere Erfolge feiern und dann weitermachen 🙂

Unsere Gruppe soll nach eigenem Wunsch (ggf. auch weiterhin außerhalb der Fachschaft) bestehen.
Die Mehrheit der Mitglieder befindet sich jedoch bald im PJ. Es wird also Nachwuchs gesucht!

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Wir hoffen, wir haben mit der PJ-Neuregelung den Kern eurer Forderungen erfüllen können.
Wir wünschen uns, dass sich viele von euch auch in Zukunft konstruktiv beteiligen, wenn sie das Gefühl haben, es geschieht ihnen Unrecht. Yes, we can indeed.

Viel Erfolg bei den Klausuren und fantastische Ferien oder ein fantastisches PJ!

Nils Utz
für die ganze AG Lehre & Etat

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— Wir danken insb. den Fachschaften, aber auch Marburger- und Hartmannbund für die finanzielle Unterstützung —

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